Wanderers feiern erstes 6-Punkte-Wochenende in der Landesliga

Wanderers feiern erstes 6-Punkte-Wochenende in der Landesliga

Es war das erwartet schwere Unterfangen, als Germering am Freitag im heimischen Stadion auf den ERC Lechbruck traf. Im Vergleich zum Aufeinandertreffen in der Vorbereitung, hatte das Schedlbauer-Team aber einen perfekten Matchball, um sich gegen den aufopferungsvoll kämpfenden und in der Offensive zu jeder Zeit gefährlichen Gegner durchzusetzen. Das erste Drittel absolvierten die Hausherren sehr engagiert und druckvoll, mit einem guten und schnellen Spielaufbau aus der eigenen Zone und vielen Möglichkeiten vor dem Tor der „Flößer“. Leistungsgerecht ging es mit einer 1:0 Führung durch Quirin Reichel in die erste Pause. Zum zweiten Spielabschnitt kam der ERC besser aus der Kabine und nutzte ein Überzahlspiel zum schnellen 1:1 Ausgleich. Auch im weiteren Spielverlauf blieb Lechbruck die aktivere Mannschaft und war drauf und dran die Partie zu drehen. Mit ein bisschen Glück und einem gut aufgelegten Severin Dürr im Germeringer Gehäuse konnte das 1:1 mit zum zweiten Pausentee gebracht werden. Die letzten 20 Minuten waren spielerisch ausgeglichen und so war es in der 51. Minute eine Einzelaktion von Thomas Köppl, der mit Speed auf das gegnerische Tor zulief, den Abschluss findet, der vom Gästegoalie nur abgeprallt werden kann und Konstantin Kolb steht letztlich goldrichtig und schiebt zur erneuten Führung für Schwarz-Gelb ein. Ein Nackenschlag für die Mannschaft von Trainer Jörg Peters, die in der Folge Mühe hatte, nochmal gefährlich vor dem Tor der Wanderers werden. Stattdessen gelang dem EVG wenige Sekunden vor Spielende, nach einer sehenswerten Kombination von Louis Kolb und Manuel Winkler, in Person von Marcus Mooseder der 3:1 Schlusspunkt in dieser Partie.

Hart erkämpfter Derbysieg bei der Livestream-Premiere

Nicht viel einfacher sollte es nur einen Tag später gegen den Erzrivalen EV Fürstenfeldbruck werden. Die Partie stand schon vor dem ersten Bully unter ganz ernüchternden und besonderen Sternen. Nachdem sich im Laufe des Freitagnachmittags die 7-Tage-Inzidenz im Landkreis Fürstenfeldbruck auf einen Schwellenwert von über 100 bilanzierte, waren die Wanderers dazu gezwungen, ihr Heimspiel-Derby mit nur 50 statt zuvor 200 Zuschauern auszutragen. Die Verantwortlichen entschieden sich jedoch einstimmig, sofort einen Schritt weiter zu gehen und aus ihrem Heimspiel ein Geisterspiel zu machen. Dem Verein ist Solidarität ist ein wichtiges Gut und daher ist Niemand wichtiger als der Andere! Stattdessen wurde das Team Öffentlichkeitsarbeit kurzerhand kreativ und organisierte einen kostenlosen Livestream der Partie über ihre Facebook-Seite. Eine Premiere, die den Zuspruch von in der Spitze 150 Zuschauern erfuhr und technisch einwandfrei funktionierte. In Germering ist man froh, ein solches Tool nun in der Hinterhand zu haben, sollten in naher Zukunft weitere Geisterspiele stattfinden müssen.

Aber nun zu den sportlichen Ereignissen: Im ersten Spielabschnitt übernahm das Team von Kapitän Quirin Reichel zwar schnell die Kontrolle, doch es fehlte bis dato, sowohl in der Offensive als auch in der Defensive, die geistige Frische um entsprechend Kapital zu schlagen. Und so war es auch wenig verwunderlich, dass satte fünf Tore bis zu ersten Drittelpause fielen. Im Mitteldrittel fanden die Wanderers mehr und mehr zurück zu ihrem Spiel und wurden in der 31. Minute durch den Ausgleichstreffer von Abwehrhüne Christian Köllner belohnt. Bis zur zweiten Pause neutralisierte sich das Geschehen auf dem Eis und es blieb beim zwischenzeitlichen 3:3. Im Schlussabschnitt hauten die Germeringer nochmal alles raus, um eine drohende Overtime und einen möglichen Punktverlust abzuwenden. Sechs Minuten waren gespielt, da netzte Konstantin Kolb zur erstmaligen Führung ein. In der Folge waren die Hausherren näher am 5:3 als Fürstenfeldbruck am Ausgleich, doch ein verdeckter Schuss von EVG-Verteidiger Sven Curmann fand in der 55. Minute seinen Weg ins Tor. Doch Aufstecken ist nicht, dachten sich die Schwarz-Gelben und so war es ein Powerplay, welches erneut Konstantin Kolb eindrucksvoll zu nutzen wusste, indem er einen temporeichen Antritt aus der neutralen Zone hinlegte und sich mit Zug zum Tor am gegnerischen Verteidiger vorbeitankte und dem Goalie der Gäste keine Abwehrchance ließ. Das war auch gleichzeitig die Krönung eines intensiven Derbys, wo Fürstenfeldbruck den Germeringern mit ihrer gnadenlosen Effizienz fast den Zahn zog.

Spielvorschau:

Freitag, 30.10.2020 um 20:00 Uhr: EV Bad Wörishofen – Wanderers Germering
Sonntag, 01.11.2020 um 18:00 Uhr: Wanderers Germering – EV Bad Wörishofen