Zwei Unaufmerksamkeiten bringen Wanderers um fast perfektes Auftakt-Wochenende

Zwei Unaufmerksamkeiten bringen Wanderers um fast perfektes Auftakt-Wochenende

Auf den letzten Metern des Eröffnungsspiels doch noch den Sieg aus der Hand gegeben, haben die Germeringer die Freitagspartie beim EV Dingolfing. Der Auftakt in das Match in der Marco-Sturm-Eishalle verlief schon alles andere als nach Plan und ließ die rund 20 mitgereisten Fans aus der Münchner Vorstadt Böses ahnen. Nach einem gut 45-minütigen Rahmenprogramm zum offiziellen Saisonstart waren beim EVG nicht nur die Muskeln wieder kalt, auch die Konzentration nicht da. Anders die Hausherren, die einen regelrechten Sturmlauf zelebrierten und nach nicht einmal sechs Minuten bereits mit 2:0 in Führung lagen. Kurz darauf überstanden die Wanderers ein Unterzahlspiel, ehe die „Isar Rats“ ihrerseits einen Mann vom Eis gestellt bekamen. Ein chancenreiches Powerplay krönte Dennis Sturm schließlich zum 2:1 Anschlusstreffer. Das war gleichermaßen der Weckruf für die Winhart-Truppe, die ab diesem Zeitpunkt voll im Spiel angekommen waren. Bis zum ersten Pausentee sollte aber erstmal nichts mehr passieren. Mit offenem Visier agierten beide Mannschaften auch im Mitteldrittel. Chancen hüben wie drüben, beide Goalies rückten mehr und mehr in den Vordergrund des Geschehens. In der 30. Minute fasste sich der freistehende Christian Czaika ein Herz und netzte gekonnt und unhaltbar mit einem platzierten Handgelenkschuss zum nicht unverdienten 2:2 Ausgleich ein. In der Folge blieb es weiter spannend und EVG-Stürmer Manuel Winkler schaffte das, was zu Matchbeginn noch völlig undenkbar war, und brachte seine Farben kurz vor der zweiten Pausensirene erstmals an diesem Abend in Führung. Die 459 Zuschauer in Dingolfing sahen in den letzten 20 Minuten ein aufopferungsvoll kämpfendes Heimteam, das immer wieder gefährlich vor dem schwarz-gelben Gehäuse auftauchte. Doch das Scheibenglück blieb zunächst aus. Im Gegenteil, wenige Augenblicke vor Spielende ergab sich für die Münchner Vorstädter plötzlich eine 2 auf 1 Situation, die man fahrlässig ausließ. So kam es, wie es kommen musste. Fast im direkten Gegenzug tankten sich die „Isar Rats“ durch die Offensivzone und der Puck zappelte im Netz. In der anschließenden Overtime tastete man sich ab und lauerte jeweils auf den Fehler des anderen. Diesen leisteten sich die Germeringer, die Scheibe wurde im Angriff verloren, kullerte in die eigene Zone, ein EVD-Angreifer sprintete hinterher und verwandelte die Penalty ähnliche Möglichkeit eiskalt zum 4:3 Endstand. Schlussendlich verloren die Gäste damit zwei Punkte, obwohl sie einen wertvollen mit nach Hause nehmen konnten.

Keine 48 Stunden später begrüßte Schwarz-Gelb den EV Moosburg im Polariom zum ersten Heimspiel der noch jungen Saison. Bereits mit dem ersten Schuss auf den Kasten von EVG-Goalie Franziska Albl gingen die Gäste in Führung. Kurz geschüttelt zeigte die Winhart-Truppe ein komplett anderes Gesicht und so war es bis zur ersten Drittelpause ein Spiel auf ein Tor. Ein unermüdliches Anrennen der Hausherren führte in der 14. Minute schließlich zum verdienten Ausgleich durch Marco Göttle. Im Mittelabschnitt wurde die Partie zunehmend rassiger. Strafzeiten hagelte es auf beiden Seiten und beide Teams versuchten ihr Glück immer wieder in der Offensive. Quirin Reichel und Konstantin Kolb schraubten das Ergebnis zum 3:2 in die Höhe. Zwischenzeitlich gelang den Dreirosenstädtern der Ausgleich, der an der Marschroute der Germeringer an diesem Abend jedoch nichts ändern sollte. Somit wartete ein spannendes Schlussdrittel auf die knapp 200 Zuschauer im Stadion. 15 Sekunden nach Wiederanpfiff ertönte die Tormusik erneut, nachdem Michael Dorfner zum schnellen 4:2 einnetzte. Wer glaubte, die Geschichte wäre zu Ende erzählt, der täuschte sich gewaltig. Der EVM zeigte zum zweiten Mal in diesem Match, dass man durchaus über Comebackqualitäten verfügt. Erst verwandelte man einen schön vorgetragenen Spielzug zum 4:3. Kurze Zeit später leisteten sich die Wanderers in der Vorwärtsbewegung einen haarsträubenden Fehler, wonach zwei Moosburger alleine auf das Gehäuse von Schwarz-Gelb zulaufen konnten. Nach einem sehenswerten und energischen Sprint konnte Manuel Winkler den Angriff nur noch mit einem Foul unterbinden. Den anschließenden Penalty verwandelte der Kanadier Cedrick Chagnon eiskalt und egalisierte somit erneut die Führung der Heimmannschaft. Doch der EVG ließ auch danach keine Zweifel aufkommen, dass man unbedingt den Dreier einfahren und den ersten Saisonsieg feiern möchte. Ein aufopferungsvoller Schlussspurt ließ Germering schließlich auf 7:4 davonziehen. Der Matchplan ist aufgegangen!

Erneut Moosburg und Bayreuth sind die nächsten Gegner

In nicht einmal einer Woche stehen sich die Wanderers und der EV Moosburg erneut gegenüber. Die Germeringer sind am kommenden Freitag zu Gast in der Clariant Arena. Die Karten werden neu gemischt und gerade in der Dreirosenstadt tat sich Schwarz-Gelb in der Vergangenheit immer schwer. Der EVM wird sich ihrerseits für die Hinspielniederlage revanchieren wollen.

Am Sonntag begrüßt der EVG den EHC Bayreuth im heimischen Polariom. Die „Tigers“ absolvierten eine sehr durchwachsene Vorrunde in der letztjährigen Spielzeit und mussten als Drittletzter in die Abstiegsrunde. In der wichtigsten Phase der Saison bündelte man schließlich alle Kräfte und wendete den sportlichen Abstieg in die Bezirksliga souverän ab. Ein Punkt trennte am Ende die Oberfranken vom TSV Trostberg, die das Klassement nach dem letzten Spieltag anführten. Das Herzstück des Neutrainers Florian Müller, der als Bayreuther Urgestein über 1.000 Partien im Seniorenbereich absolvierte, ist die Defensive. Am Roten Main muss man sich nie Sorgen um den Kader bzw. die Zukunft machen. Der EHC hat eine beeindruckende Nachwuchsarbeit, so kommen Jahr für Jahr immer wieder junge Talente in die Landesligamannschaft hoch bzw. von anderen Vereinen zurück. Verrückte Ergebnisse gab es in der Vorbereitung. Während man beim Bayernligisten ERV Schweinfurt mit 2:3 gewann, musste man vor eigenem Publikum gegen den klassentieferen ESV Würzburg eine schmerzhafte Niederlage einstecken. Neuer Schwung kommt mit dem tschechischen Kontingentspieler Vojtech Tuma, der aus der dritten Liga seines Heimatlandes nach Bayreuth gewechselt ist. Er ist nicht nur ein kompromissloser Defensivspezialist, sondern hat in jüngster Vergangenheit auch durchaus für Gefahr in der Offensive gesorgt.